Ende in Sicht, Ronja von Rönne

Der Trost der Schönheit, Gabriele von Arnim

Das denkende Herz, Etty Hillesum

Was für ein Buch! Schwere Kost, die mich nachhaltig beeindruckt hat. 

Zu Beginn habe ich das Buch, das den Untertitel Die Tagebücher von Etty Hillesum 1941 – 1943 trägt, gar nicht so gerne gelesen; es ist eine andauernde Selbstbespiegelung der Autorin, wirre Reflexionen über ihre Beziehung zu ihrem Mentor und Geliebten, es sind die Ergüsse einer 27-jährigen, die auf der Suche nach sich selbst ist. Aber schnell wird klar, dass die Autorin eine außergewöhnliche Frau ist, die in geradezu unglaublicher Weise ihr Schicksal annimmt und zunehmend große Kraft aus ihrem Glauben an Gott zieht.

Etty Hillesum ist Jüdin, sie lebt 1942 in Amsterdam, als sie mit ihren Aufzeichnungen beginnt. Unerbittlich zieht sich die Schlinge für sie und ihre jüdischen Mitbürger zu. Immer mehr werden sie in ihrer Freiheit beschnitten, gezwungen, auch die weitesten Strecken zu Fuß zu gehen, weil sie die Straßenbahn nicht mehr benutzen dürfen – nur ein kleines Beispiel für immer weiter fortschreitende Drangsalierungsmaßnahmen. Etty weiß, dass sie demnächst den Aufruf erhalten wird, sich in das Durchgangslager Westerbork zu begeben, und sie weiß auch, was mit den abtransportierten Menschen geschieht. So schreibt sie: 

Jeder möchte sich selbst retten, obwohl er wissen sollte, dass, wenn er nicht geht, ein anderer an seiner Stelle gehen muss. (…) Es ist nun zu einem „Massenschicksal“ geworden, darüber muss man sich im klaren sein. Man ist auf unsere völlige Vernichtung aus, damit muss man sich in seinem Leben abfinden und dann geht es wieder weiter (…). Ich arbeite und lebe mit der gleichen Überzeugtheit weiter und finde das Leben sinnreich, trotzdem sinnreich. Etty weiß, dass sie sehr wahrscheinlich nicht überleben wird, aber doch äußert sie immer wieder den Wunsch, zu schreiben und Zeugnis abzulegen, auch später, wenn alles vorbei ist. Je schwieriger die Lage wird, desto klarer wird Etty in ihren Gedanken. Zitate geben das am besten wieder:

Das Leiden tastet die Würde des Menschen nicht an. Ich meine damit: Man kann menschenwürdig und menschenunwürdig leidenEs macht viel aus, wie man es erträgt und ob man es in sein Leben einzuordnen vermag und das Leben dennoch bejaht

Dadurch, dass man seine eigenen Kräfte und Unzulänglichkeiten kennenlernt und sie als gegeben hinnimmt, verstärkt man seine Kraft. Es ist alles so einfach, für mich wird es immer verständlicher, und ich möchte lange leben, um es auch anderen verständlich zu machen.

Wenn ich bete, bete ich nie für mich selbst

Alles was man an Liebe, Gottvertrauen und Kräften besitzt, die in letzter Zeit so erstaunlich in mir herangewachsen sind, muss man für jeden bereithalten, der uns zufällig über den Weg läuft und der uns braucht

Ein kleines Stück Himmel wird wohl immer zu sehen sein, und so viel Platz wird immer um mich sein, dass meine Hände sich zum Gebet falten können

Staunend, oft fassungslos, und immer voller Bewunderung liest man diese Äußerungen. Unglaublich die Kraft, die aus ihnen spricht. Ein ergreifendes und berührendes Zeitzeugnis. Eine Anregung, das eigene Leben und Denken zu reflektieren. Vielen Dank an Klaudia für den Tipp – ich habe das Buch auch schon weiterverschenkt. 

Damenprogramm, Theres Roth-Hunkeler

Kernthema des Buches ist der Umgang zweier Freundinnen mit dem Älterwerden und seinen Begleiterscheinungen. Es dauert allerdings eine ganze Weile, bis das titelgebende Damenprogramm eine Rolle spielt im Buch. Zunächst wird ausführlich erzählt, wie das Leben der beiden Frauen Anna und Ruth bisher verlaufen ist. Und wo sie jetzt – nicht mehr jung, noch nicht „richtig“ alt – in ihrem Leben stehen. Anna hat vor kurzem ihren Mann verloren, Ruth beendet eine unbefriedigende Beziehung. Und Anna hat eine suchtkranke Tochter, was natürlich auch für ihr eigenes Leben eine ständige Herausforderung bedeutet und sich als weiteres Thema durch das Buch zieht. 

Im Heute merken die beiden Frauen, wie das Alter unerbittlich näherrückt. … ein Grundrauschen, das wir je nach Tagesform deutlicher oder schwächer wahrnehmen. (…) Man wächst langsam, aber stetig aus dem Leben heraus. Aber die Freundinnen wollen sich dem nicht einfach ergeben. Das Leben hört doch erst auf, wenn es wirklich aufhört, sagt Ruth und kündigt an, sich etwas Verrücktes auszudenken. Sehr einfühlsam, pointiert und mit einer guten Prise Humor beschreibt die Autorin, wie sich das Leben für die beiden Damen reiferen Alters anfühlt, wie sie mit Tiefschlägen umgehen, aber den Kopf immer oben behalten, Ausschau halten nach für sie passenden Lebensformen und nach Trost und Halt. Wir schauen uns um in unserer Peergroup und stellen erfreut fest, wir sind nicht etwa allein.

Erst weit nach der Hälfte des Buches kommt die wohlhabende Ruth dann mit der Idee für das Damenprogramm – das ist eine Art Aufenthaltstipendium zum Thema Wie geht Altern? Was stößt einem zu, wenn man in die sogenannten Jahre kommt, und vor allem, was fangen wir damit an? Das hört sich spannend an. Die eintrudelnden Bewerbungen fürs Stipendium lesen sich höchst vergnüglich. Doch dann endet das Buch, allerdings mit F.f. Das lässt mich hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt, denn wie sich das Damenprogramm entwickelt, das möchte man doch wirklich gerne wissen. Klare Leseempfehlung!

Unsere Stimmen bei Nacht, Franziska Fischer

Für dieses Buch braucht man etwas Geduld – ich brauchte für dieses Buch etwas Geduld. Es ist wie ein langer ruhiger Fluss, viel passiert nicht. Aber dazwischen funkeln einzelne Sätze auf, die treffend und feinsinnig Gefühle, Gedanken und Empfindungen beschreiben. Und damit das Buch zu einer lohnenden Lektüre machen.

Es geht um eine Wohngemeinschaft – sechs Personen, die in einer alten Villa leben – zunächst mehr nebeneinander, aber zunehmend miteinander. Die Eigentümer Herbert und Gloria (beide in ihren Fünfzigern) vermieten die Zimmer, nachdem ihre Kinder ausgezogen sind und sie ihre Finanzen aufbessern müssen. Gloria kocht gut und gerne, und einmal in der Woche versammeln sich alle um den großen Esstisch. Neben ihrem Mann Herbert, einem technikfeindlichen Antiquar, sind das: Gregor, ein einsiedlerischer Professor mit seiner 15-jährigen Tochter Alissa, die sich nur schwer mit der Trennung ihrer Eltern abfinden kann. Jay, ein Student, der in der ständigen Angst lebt, seinen Eltern nicht zu genügen. Und Lou, eine lebenslustige junge Frau, die als letzte zu der Gemeinschaft stößt und dieser zunehmend Leben einhaucht.

Im Laufe der Zeit erfährt man mehr über die einzelnen Personen, ich hätte mir allerdings noch deutlich mehr Hintergründe gewünscht. Die Autorin nimmt häufig andere Protagonisten in den Blick, manchmal mitten im Absatz, das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber letztlich sehr geschickt gemacht. Und es zeigt die zunehmende Verknüpfung der Villenbewohner.

Konflikte gibt es so gut wie keine, alle nehmen Rücksicht aufeinander, die zunehmend stattfindenden Begegnungen im Garten der alten Villa sind fast zu schön, um wahr zu sein. Das könnte dem ein oder anderen Senior Lust machen, im zu groß gewordenen Haus  Zimmer zu vermieten. Und auch wenn im wirklichen Leben vielleicht mehr Konflikte an der Tagesordnung sind, ist die Lebensform insgesamt doch interessant und durchaus nachahmenswert. Mich hat das Buch an meine zehn schönen Jahre in einer Wohngemeinschaft erinnert, nicht zuletzt deshalb habe ich es gerne gelesen. Ein Dankeschön an Wolter für den Tipp!

Ich wünschte, du wärst hier, Jodi Picoult

26 Bücher hat Picoult bisher geschrieben; die meisten widmen sich brisanten Themen und sind Bestseller. Viele der früheren Titel habe ich gelesen. Aber dann waren mir die Romane irgendwann zu glatt, zu reißerisch. Nun ist ein neues Buch von ihr erschienen, in dem sie die Corona-Pandemie thematisiert. Das machte mich neugierig, denn ich finde es mutig, so kurz nach diesem weltumspannenden Ereignis darüber zu schreiben. 

Zum Inhalt nur ganz kurz, sonst würde ich zu viel verraten – Picoult ist immer gut für irre Wendungen: Die New Yorkerin Diana und ihr Freund Finn stehen kurz vor ihrem Urlaub auf den Galapagos-Inseln. Diana erwartet, dass Finn ihr dort einen Antrag machen wird. Doch dann bricht eine Pandemie aus, und Finn als Arzt ist im Krankenhaus unabkömmlich. Diana reist alleine auf eine Insel im Lockdown. Und alle Gewissheiten sind dahin.

Das ist wie immer bei Picoult professionell recherchiert und flüssig zu lesen. Und durchaus auch berührend. Also beste Unterhaltung, aber, wie auch schon bei früheren Titeln, es fehlt mir ein bisschen Herzenswärme. Schwer zu sagen, ob es an der Protagonistin liegt oder am routinierten Schreibstil oder an Aspekten der Pandemie, die zu kurz kommen – wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Aber Spannung ist garantiert.

Beim Cover meine ich zwar die Botschaft zu verstehen, aber ich finde es kitschig.

Das Liebesgedächtnis, Sibylle Knauss

Ein wunderschönes Buch. Obwohl es viel ums Altsein, um Demenz und Krankheit geht. Aber in erster Linie ist es eine Liebesgeschichte zwischen zwei alten Menschen. Zwischen der Ich-Erzählerin, die die beginnende Demenz spürt, und einem Mann, der sich als nicht ergänzungsbedürftig bezeichnet und gesundheitlich angezählt ist. Die Erzählerin ist Schriftstellerin; als sie merkt, dass ihr Gedächtnis sie zunehmend im Stich lässt, schreibt sie diese Liebesgeschichte auf, nutzt das Speichermedium ihres Laptops, um ihre Erinnerungen festzuhalten. Ihre Enkelin wird dieses Liebesgedächtnis eines Tages lesen, und es wird sie selbst zur Liebe führen. 

Der Roman beginnt rasant: Im Sommer zweitausendeins verliebte ich mich noch einmal und begann mein Gedächtnis zu verlieren. Ein toller erster Satz. Dann dauert es aber ein bisschen, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Aber dann! Die Ich-Erzählerin erzählt kurzweilig, witzig und mit viel Herzenswärme, wie sie sich in diesen alten, äußerlich nicht besonders attraktiven, Mann verliebt hat. Voller Selbstironie beschreibt sie die Reaktionen ihrer Umwelt. Als ihr Sohn fragt, um was es in ihrem neuen Roman geht, entspinnt sich dieser Dialog:

„Es geht um die Liebe.“

„Aha“, sagte er. „Und um was noch?“

„Sonst nichts.“ 

„Okay …“

Man hörte die Pünktchen mit. Sie (unsere Kinder) sagen das heute, wenn sie ausdrücken wollen, dass man etwas ziemlich Blödes geäußert hat. Zu blöde, um darauf etwas zu entgegnen.

Die Demenz der Erzählerin schreitet voran, und die Krankheitsprobleme ihres Partners verschärfen sich zunehmend. Und dennoch bleibt immer dieser Tenor von Freude, Zuversicht und Trost. Mit einem Kunstgriff lässt uns die (zunehmend verwirrte) Autorin wissen, wie es weitergeht mit dem alten Liebespaar. Ein berührendes Leseerlebnis. 

Wo wir zu Hause sind. Die Geschichte meiner verschwundenen Familie, Maxim Leo

Eine jüdische Familie zerstreut sich auf der Flucht vor den Nazis in alle Winde. Jahre später macht sich ein Familienmitglied, der Autor, auf die Suche nach den Wurzeln seiner Familie und besucht seine Verwandten an ihren unterschiedlichen Wohnorten im Ausland.

Irmgard und Hans sind nach Israel ausgewandert und haben ihre Kinder in einem Kibbuz großgezogen. André ist mit seiner Mutter Hilde nach England geflohen. Ilse hat im Internierungslager ihre große Liebe Heinz kennengelernt und mit ihm bis zum Kriegsende im Untergrund gelebt. 

Der Autor springt kapitelweise zwischen den verschiedenen Schicksalen hin und her. Dabei kann ich gar nicht sagen, welche Geschichte mich am meisten berührt hat. Viel gelernt habe ich über das Leben im Kibbuz, ich habe die anfängliche Begeisterung verstanden, aber mich auch geschüttelt angesichts der Härten, die den Menschen dort auferlegt werden. Man kann gut nachvollziehen, wie es mit der Idee zunehmend bergab geht, denn es sind doch immer einige Menschen gleicher als die anderen.

Ich habe mit André gelitten, der seinen Vater vermisst und den seine Mutter Hilde in England immer wieder in Heime und Institutionen abschiebt, der aber doch seinen Weg macht. Und dessen Enkel heute vom erworbenen Reichtum seiner Mutter, ihrer Oma, profitieren. 

Ilses unglaubliche Zeiten im Internierungslager erschüttern. Aber sie lernt dort auch ihre große Liebe Heinz kennen und bekommt ein Kind. Ihre Tochter Susi hat allerdings nicht leicht an der Bürde zu tragen, im Lager geboren zu sein und für die Eltern Hoffnungsträgerin sein zu müssen.

Der Autor sagt als Fazit, dass er auf dieser Familienreise Illusionen verloren hat, vor allem die, der Bestimmer über sein Leben zu sein. „Wir denken immer, wir allein würden unsere Entscheidungen treffen, und dann versteht man plötzlich, dass man nur ein Glied in einer langen Kette ist.“ Mich hat dieses Buch angeregt, mich mit meinen Vorfahren zu beschäftigen. Sehr lesenswert!

Soweit die Störche ziehen, Theresia Graw

Nach einer Reihe von Büchern mit schwereren Themen wollte ich mal wieder einen Schmöker lesen, etwas Entspannendes. Historische Romane lese ich gerne, und für diesen hatte ich einen Tipp. Die Geschichte  fängt sehr idyllisch an. Dora, die junge Protagonistin, liebt 1939 das unbeschwerte Leben auf einem Gutshof in Ostpreußen; Gedanken macht sie sich höchstens darum, mit welchem Kleid sie ihren Schwarm Wilhelm am meisten beeindrucken kann. Ihre Figur ist mit Ecken und Kanten gezeichnet und erinnert ein wenig an Scarlett O’Hara. Die Protagonistin steht zwischen zwei Männern, das gehört natürlich zu solch einem Plot. 

Der Zweite Weltkrieg scheint in Ostpreußen zu der Zeit unendlich weit entfernt. Aber wir kennen den Lauf der Geschichte und wissen, dass die Idylle nicht von Dauer sein wird. Der ganze Wahnsinn des Kriegs mit all seinen Ausprägungen überrollt dann auch Dora und ihre Familie, und die junge Frau sieht sich unglaublichen Herausforderungen gegenüber. Die Figur der Dora hat die Autorin an ihre Mutter und an ihre Oma angelehnt, ebenso gibt es Übereinstimmungen mit deren Lebensgeschichten. 

Stimmungen sind wunderbar eingefangen – Landschaften, Jahreszeiten, Gerüche, das Leben auf einem Gutshof, die Flucht über die zugefrorene Ostsee, die Gräuel des Kriegs – man ist immer in der beschriebenen Situation dabei. Das Buch ist gut recherchiert, spannend und liest sich flüssig – die bedrückende Aktualität der Themen Krieg und Flucht muss man allerdings ausblenden für unbeschwerten Lesegenuss. 

Der heutige Tag, Helga Schubert

Vorab: Diese Frau ist wirklich bewundernswert, und als Autorin ist sie eine Entdeckung.

Dieses Buch mag oder kann man sicherlich nicht zu jeder Zeit lesen. Und vielleicht auch nicht in jedem Lebensalter? Man muss bereit sein, sich mit dem Tod, vielmehr mit dem Sterben, auseinanderzusetzen. Mit Krankheit und Siechtum. Es geht um Pflege mit all ihren brutalen Begleiterscheinungen. Aber auch um das Glück jahrzehntelanger Verbundenheit und der Freude an den kleinen Dingen. Die Autorin, jenseits der 80, pflegt ihren 96-jährigen Mann, der krank und dement ist. Dabei muss sie akzeptieren, dass ihre Welt immer enger wird, denn sie kann ihren Mann nicht alleine lassen und oft findet sie niemanden, der sie ablösen könnte. Die Kinder ihres Mannes, ihre Stiefkinder, lehnen es ab, sie bei der Pflege des Vaters auch nur mal kurzzeitig zu entlasten! 

Aber als eine Ärztin ihr sagt, sie müsse dem Körper ihres Mannes die Möglichkeit geben zu sterben, empfindet sie das als Anmaßung gegenüber der Schöpfung. „Ein bisschen Sahnejoghurt im Schatten, eine Amsel singt, Stille. So darf ein Leben doch ausatmen.“ Es ist bewundernswert, wie die Autorin ganz selbstverständlich für ihren Mann da ist, Tag und Nacht. Natürlich trauert sie um ihn und seine Einschränkungen, sie trauert auch um all das, was gemeinsam nicht mehr möglich ist. Und sie verschweigt nicht, dass sie um sich selbst trauert: „Aber diese Traurigkeit ist einsam und kalt. Sie ist voll Vorwurf und Enttäuschung und Bitterkeit.“ 

Schubert spricht offen über die schrecklichen Seiten der Pflege und des Dementseins, berichtet über herausgerissene Blasenkatheter, Stürze mit dem Rollstuhl, ihre oft viel zu kurzen, ständig unterbrochenen Nächte. Aber immer scheint ihre Liebe zu ihrem Mann durch. Sie nennt ihn im Buch Derden – das steht für Der, den ich liebe. (Was für eine kreative Idee!) Kurz vorher hatte ich gerade Schuberts Geschichten „Vom Aufstehen“ gelesen, mit dem sie, nachdem sie sich jahrelang aus der literarischen Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, 2020, mit 80 Jahren den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat.