Gezeitenkinder, Luise Diekhoff

Wegducken oder kämpfen? Die vierundzwanzigjährige Hanna tritt 1962 ihre erste Stelle in einem Kindererholungsheim auf Norderney an, voller Idealismus, beseelt davon, den Kindern in ihren Wochen in der Fremde eine gute Zeit zu bereiten. Doch schnell trifft sie auf Ungereimtheiten, nicht das Wohl der Kinder ist hier oberstes Ziel. Es geht um Macht und Angst, um Zwang und Züchtigung in einem System, das seine Ursprünge im Nationalsozialismus hat. Keine Seltenheit in den Kinderverschickungsheimen zu jener Zeit. Hanna muss sich entscheiden, denn jetzt ist Zivilcourage gefragt.

Dann gibt es da noch den jungen Holländer Jan, der seine in den letzten Kriegstagen verschollene Tante sucht, wird ihm das gelingen? Kann diese junge Generation vielleicht etwas verändern?

Spannend verpackte Geschichtsschreibung mit einem wichtigen Thema – eine gelungene Kombination. Und mir gefällt, wie die Autorin mit Sprache spielt und deren Bedeutung herausstellt. Mein neues Lieblingswort: Himmelsbreit.

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