Deine Juliet, von Mary Ann Shaffer

Bezaubernd, witzig, klug und zu Herzen gehend – was lässt sich Besseres über ein Buch sagen? Die Geschichte ist als Briefroman angelegt, man gewöhnt sich schnell an diese altmodisch anmutende Form.

Im Nachkriegslondon erhält die junge Juliet einen Brief von Dawsey Adams, einem Bauern auf Guernsey, der zufällig auf ein Buch des britischen Autors Charles Lamb gestoßen ist, das vorher in Juliets Besitz war. Dawsey ist begeistert von Charles Lamb und bittet Juliet um Hilfe, um weitere Bücher bestellen zu können. Juliet, die als Journalistin und Autorin arbeitet, schickt ihm ein Buch und sorgt dafür, dass ihm ein weiteres zugesendet wird. Ein Briefwechsel entspinnt sich, nicht nur zwischen Juliet und Dawsey, sondern auch zwischen Juliet und weiteren Inselbewohnern, den anderen Mitgliedern des „Clubs der Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf“, der unter dramatischen Umständen während der deutschen Besatzung gegründet wurde. Diese Ansammlung skurriler Typen wächst Juliet in Windeseile an Herz, erst beim Briefewechseln – dann noch viel mehr, als sie sich auf die Insel begibt, um dort über die Besatzungszeit und eine besondere Heldin zu forschen und zu schreiben.

Immer wieder sind Berichte über die Zeit der deutschen Besatzung auf den Kanalinseln eingeflochten und diese gehen so etwas von unter die Haut! Der Verlauf der Geschichte ist vorhersehbar, aber das macht nichts. Ich war regelrecht traurig, als das Buch zu Ende war, und mein seit Jahren bestehender Wunsch, die Kanalinseln zu besuchen, ist heftigst wieder aufgelebt.

By the way – es gibt in einem der Briefe die Bemerkung, Menschen, die an fließendem Wasser leben, seien viel netter als solche, die keinen Fluss in der Nähe haben. Wie könnte mir als Rhein-Anrainerin das Buch also nicht gefallen …

Der Weg zum eigenen Buch – 10

Kapitel 10: Hilfe, mein Buch ist fertig oder wer A sagt muss auch B sagen

Das ist es nun, das „Werk“ und wieder mal fahren meine Gefühle Achterbahn. Stolz und Freude wechseln ab mit Zweifeln und Ängsten. Ach ja, und nun muss ich also Marketing für mein eigenes Produkt machen, ganz schön schwierig. Bis vor kurzem hatte ich es entschieden abgelehnt, mich bei Facebook zu tummeln. Aber was tut man nicht alles für sein „Baby“ – schließlich wünsche ich der Geschichte auch viele Leserinnen. Ich werde also nicht drum rum kommen, die Werbetrommel mit all ihren Facetten zu rühren. Das Buch ist online erhältlich bei Amazon und vielen weiteren online-Buchshops und kann in jeder guten Buchhandlung bestellt werden.

Und euch, ihr Lieben, die ihr bis hierher gelesen habt (danke!), bitte ich nun sehr herzlich, mich zu unterstützen. Denn über was freut sich ein Autor am meisten? Über gute Absatzzahlen, nette Besprechungen auf Amazon und Empfehlungen im Freundeskreis. Dafür schon im voraus dreimal ein großes DANKESCHÖN! Und jetzt seid ihr dran!

Der Weg zum eigenen Buch – 9

Kapitel 9: Professionalität muss sein oder von Hurenkindern und Schusterjungen

Die Lektorin hat nicht nur (erschreckend viele) Fehler korrigiert, sie hat mir vor allem Mut gemacht, die Hauptperson im Roman mehr Gefühle zeigen zu lassen. Davor hatte ich mich immer gescheut, zum einen aus Angst, kitschig zu werden, und zum anderen kam mir in die Quere, dass die Protagonistin zwar Ähnlichkeiten mit mir hat, aber keineswegs mit mir identisch ist. Beim Durchlesen und Prüfen des Manuskriptes habe ich Stellen, an denen ich Zweifel hatte, immer rot markiert. Und nun war es ein erhebendes Gefühl, diese roten Stellen nach und nach aufzulösen. Wobei es auch manchmal echt schwierig war, sich für eine endgültige Variante zu entscheiden und die anderen (natürlich auch tollen;-) ) Formulierungen ins Nirwana zu schicken. Dieses Gefühl, auf die endgültige Fassung hinzutreiben – es war wunderbar und wehmütig zugleich – eine Achterbahn!

Es kam der Tag, an dem ich das Manuskript für fertig erklärt habe. Ein großer Tag! Aber ein Manuskript ist noch lange kein Buch und ein Buch will auch gelesen werden …

Es galt nun, sich um den Satz des Innenteils zu kümmern. Das bedeutete, eine Formatvorlage zu erstellen – also Satzspiegel, Schriftart, Laufweite und Durchschuss der Schrift zu bestimmen. Und dann Seite für Seite durchzugehen und unschöne Trennungen zu beseitigen und Hurenkinder und Schusterjungen (einzelne Zeilen eines Absatzes am Seitenende oder –anfang) auszumerzen. Und sich Gedanken über das Cover zu machen. Letzteres war leicht. Mein Mann hatte kürzlich ein geniales Foto gemacht – eins unter vielen, aber dieses gefiel mir besonders gut und es passte inhaltlich prima zur Geschichte. Was soll ich sagen: Das Ding ist jetzt in Druck, jetzt heißt es warten und Luft anhalten! In der nächsten, der letzten, Folge werde ich euch das fertige „Werk“ präsentieren.