Forster gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich habe viele ihrer Romane gelesen. Durch Zufall stieß ich auf ihr Haus-Buch und war elektrisiert. Es gab über die Jahre eine gewisse Sehnsucht bei mir nach einem Häuschen, ein Gefühl, dass ein Haus nochmal etwas anderes ist als eine Wohnung. Und vor einem Jahr haben wir tatsächlich ein älteres Häuschen gekauft. Normalerweise macht man es ja so: Wenn man die 60 überschritten hat, denkt man darüber nach, das zu große Haus aufzugeben und sich „kleiner zu setzen“. Man sucht sich eine pflegeleichte Eigentumswohnung mit Lift und Balkon, ohne Keller und Speicher und ohne die ganze Verantwortung für ein Haus. Wir besaßen eine solche auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Eigentumswohnung mit einmaligem Blick auf den Rhein. In einer wunderschönen Umgebung. Aber dann verstärkte sich der Wunsch, in die Nähe unserer Kinder und Enkelinnen zu ziehen. Und so haben wir ein arg renovierungsbedürftiges Haus aus den 60er Jahren gekauft und sanieren es gerade mit sehr viel Aufwand und Mühe. Dementsprechend war ich natürlich extrem gespannt auf das Buch „Mein Leben in Häusern.“
Die Autorin beschreibt die Wohnungen und Häuser, in denen sie ihr Leben verbracht hat, mit viel Wärme und wie immer mit einer Prise Humor. Oft müssen die Häuser umfangreich saniert und erst erobert werden:
Das Haus selbst schien sich all unseren unerschrockenen Versuchen, ihm zu einem schöneren Aussehen zu verhelfen, zu widersetzen.
Und doch baut Forster gerade zu jenem Haus eine Bindung auf, die sie selbst überrascht. Während sie einerseits lernt, dass die Instandhaltung von Besitz nie aufhört, erfährt sie andererseits, wie ein Haus Freude, Zufriedenheit, ja Kraft geben kann. Wie man sich in einem Haus geborgen, sicher und vom Glück begünstigt fühlen kann. Eben zu Hause. Forster schreibt wie immer wunderbar – „auf erstklassigem erzählerischem Niveau.“ (BRIGITTE)
Es ist eine Reise durch Forsters Leben von ihrer Geburt bis zu ihrer schweren Krebserkrankung. Auf diesem Weg erzählt sie, wie Häuser unser Leben beeinflussen und prägen. Ein wunderschönes Buch – nicht nur äußerlich.