Gleich zu Beginn der Geschichte wird man damit konfrontiert, dass ein Ehepaar, Evelyn und Joseph, beide in ihren Siebzigern, sich nach Ablauf eines Jahres gemeinsam das Leben nehmen will. Evelyn leidet unter einer besonders aggressiven Form von Parkinson, die ihr das Gedächtnis und ihre Mobilität nehmen wird. Man versteht ihren Entschluss, sie ist krank mit einer schlechten Prognose und sie möchte sich ihrer Familie nicht zumuten. Aber auch Joseph möchte dann nicht weiterleben, er möchte nicht ohne seine geliebte Evelyn sein.
Die drei Kinder sind entsetzt, zum einen über die Festlegung auf ein Jahr, zum anderen, dass ihr völlig gesunder Vater auch aus dem Leben scheiden möchte. Nach der schockierenden Eröffnung blickt die Autorin auf die vielen gemeinsamen Jahre von Evelyn und Joseph zurück, es waren nicht nur glückliche Zeiten. Parallel dazu passiert im Jetzt so viel im Leben ihrer drei Kinder, dass ihre Entscheidung für einen Suizid immer bitterer und gleichzeitig immer fragwürdiger wird. So vieles werden sie nicht mehr erleben. Werden sie – beide – tatsächlich ihrem Leben ein Ende setzen?
Die Sprache ist mir manchmal zu blumig, so einiges ist zu dick aufgetragen. Auch ohne die ständigen Beteuerungen und Wiederholungen hat man als Leser schnell begriffen, dass die Liebe zwischen den beiden Protagonisten groß ist. In Summe bleibt es aber doch ein sehr berührendes und zum Nachdenken anregendes Leseerlebnis.