Ich war etwas skeptisch bei dem Buch, weil ich dachte, es hat sich vielleicht an den Erfolg von Stay away von Gretchen angehängt – thematisch und vom Cover. Aber die Sorge war unbegründet. Es geht um Luise, eine War Bride, die 1948 nach New York aufbricht, um dort ihren Verlobten Jo zu treffen. Als der nicht auftaucht, droht Luise ihre kurzfristige Abschiebung nach Deutschland. Doch dank ihrer neuen Freunde schaltet sich die Presse ein, und auf einmal sieht Luise sich mit hunderten von Heiratsanträgen konfrontiert. Man möchte ihr helfen! Aber sie will doch ihren Jo heiraten und nicht irgendjemanden!
Siebzig Jahre später fliegt ihre Enkelin Elfie ebenfalls über den Atlantik, um ihren Verlobten zu treffen. Die Geschichte spielt also auf zwei Ebenen. Der Sprachstil ist sehr ungewöhnlich, fast stakkatomäßig, auf jeden Fall temporeich. Da die Autorin ständig zwischen den Geschichten der beiden Frauen hin und her springt und fast alle Kapitel sehr kurz sind, verfolgt man gespannt bis atemlos das Schicksal der beiden Frauen. Es ist eine kurzweilige Lektüre, bei der man auch ein wenig über die Jahre in Nachkriegsdeutschland lernt und über die Schwierigkeiten, denen sich die War Brides ausgesetzt sahen. Gute Unterhaltung!