Den Titel finde ich dämlich, sorry. Auch wenn der Autor im Verlauf des Buches über seine schweren Depressionen spricht und in dem Zusammenhang schwört, nie wieder sinnlos zu leben. Damit erklärt er zwar seine Titelwahl. Für den Leser, der sich VOR Lesebeginn fragt, was ihn in diesem Buch erwartet, funktioniert er nicht. Denn Nie wieder sinnlos ist zu kurz gegriffen für den Inhalt.
Es geht um Aphorismen, um Lebensweisheiten und Redewendungen, die unserem Leben eine neue Bedeutung geben, es in eine andere Richtung lenken können – wenn man sich darauf einlässt, sie näher betrachtet und wirken lässt. Diese Weisheiten lassen manche Herausforderungen in einem anderen Licht erscheinen und können durchaus Lebenshilfe leisten. Viele dieser Formulierungen sind uns wohlvertraut, schon oft begegnet. Da ich Sprüche liebe und sie mir immer wieder in schwierigen Situationen geholfen haben, lockte mich die Lektüre.
Ein Spruch, den wir alle kennen, ist zum Beispiel: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns Menschen, sondern die Ansichten, die wir von ihnen haben.“ Bargetzi rät, die Frage zu stellen: „Ist alles wirklich so wichtig und schlimm, wie ich es mir vorstelle?“ Eine simple Frage, die aber doch weiterführen kann.
Der Autor beleuchtet 42 Aphorismen von allen Seiten, psychologisch, philosophisch und neurowissenschaftlich, das macht das Buch so interessant. So erklärt er zum Beispiel neurowissenschaftlich, wie wir neue, gewinnbringende Veränderungen in unserem Leben verankern können. Dabei macht er Mut, Hürden zu überwinden und ermuntert, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren. So kann es gelingen, Resilienz zu stärken und Orientierung zu finden. Für mich war es eine lohnende Lektüre, und ich werde sicher noch häufiger in das Buch hineinschauen und immer wieder neue, gewinnbringende Aspekte entdecken.