Matthias Brandt, Blackbird

Dieses Mal ein Leseerlebnis mit Anlauf! Zu Beginn dachte ich, das Buch gefällt mir zwar, aber man muss es nicht unbedingt lesen. Die Jugendsprache erschien mir anfangs etwas aufgesetzt. Aber dann bin ich ganz eingetaucht in die Welt des sechzehnjährigen Protagonisten und sehr bewegt wieder aufgetaucht.

Es ist ein klassischer Coming of Age Roman, der sich zwischen den Polen Liebe und Tod als Möglichkeiten im Leben bewegt. Ich bewundere Brandt, wie er die Lebens- und Gefühlswelt eines Jugendlichen mitsamt der Sprache abbildet. Aber auch für alle, die sich noch an ihre Jugend in den Siebziger Jahren erinnern, ist es eine wunderbare Lektüre. 

Vom Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Neben den ganz großen Themen erste Liebe und lebensbedrohliche Erkrankung geht es um Freundschaft, Mut, Abgrenzung von der Familie und um den Schulalltag.  

Der Roman gipfelt in einer (sehr langen) fulminanten Szene, in der alles drin ist – die ganze Bandbreite des Lebens – gespickt mit wunderbarem Humor. Man lacht, obwohl einem zum Weinen zumute ist. Das ist wirklich hohe Kunst. Und nicht nur das Ende, aber das ganz besonders, zeugt von Brandts genauer Beobachtung, seiner Menschenkenntnis, viel Lebensweisheit und einem meisterhaften Umgang mit Sprache. Sehr sehr lesenswert!

2 comments
  1. Hallo,

    das Buch möchte ich eigentlich schon länger lesen, seit es als Hardcover erschienen ist. Diese Rezension bestärkt mich darin, es wirklich mal auf die Leseliste zu setzen!

    LG,
    Mikka

    1. Hallo zurück,

      und, inzwischen das Buch gelesen? Ich merke jetzt, dass Blackbird zu den Büchern gehört, die ich nicht so schnell vergesse. Als Vielleserin passiert mir das sonst recht leicht.

      LG, Ilsebill

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