Mein drittes Buch von dieser Autorin. Sie hat es wieder geschafft hat, mich nach anfänglichen Irritationen hineinzuziehen. Die ersten Seiten fand ich aufgrund der etwas verwirrenden Familienverhältnisse nicht einfach zu lesen. Außerdem störte es mich ziemlich schnell, dass bei fast jedem Gespräch (und es gibt viele Dialoge!) so ausufernd Auslassungspünktchen auftauchen …
Aber die Geschichte ist wieder gut. Paula, eine junge Frau aus Hamburg gerät in eine Krise, weil ihr Vater einen Selbstmordversuch verübt hat und sie im Zuge dessen auf ein Tabu in ihrer Herkunftsfamilie stößt. Alle Familienmitglieder tragen schwer an dieser Last, jeder auf eine andere Art: Die Protagonistin, eine Malerin, gerät in eine schwere Schaffenskrise, ihr Vater ist sprachlos und unzugänglich, ihre Tante hat sich nach Irland geflüchtet. Im krassen Gegensatz dazu steht die Familie von Paulas Freund Jakob, alle sind herzlich und zugewandt. Mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten.
Es ist sicherlich ein Thema, das man weitaus üppiger, ausgefeilter hätte darstellen können, aber Renate Ahrens gelingt es in ihrer markanten, knappen Sprache dennoch, mich in die Geschichte dieser Familie zu verwickeln und mit ihr zu hoffen, dass die Dinge sich zum Guten wenden.