Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele geschichtliche Aspekte des Zweiten Weltkriegs man noch nicht kennt. Die Story in diesem Buch ist fiktiv, stützt sich aber auf tatsächliche Geschehnisse. Sie spielt in Norwegen und Deutschland.
Es geht um norwegische Frauen, die deutsche Besatzer heirateten, ihnen nach Deutschland folgten und damit ihre norwegische Staatsbürgerschaft verloren. Die Geschichte spielt auf einer kleinen norwegischen Insel, in Berlin und in Demmin. Der kleine Ort Demmin liegt im Osten, er wurde nach der Kapitulation von den Russen eingenommen. Dort spielte sich eine unglaubliche Tragödie ab, die mir, wie bestimmt vielen Deutschen, bisher nicht bekannt war.
Nach dem Tod ihrer Mutter Lilla flüchtet die junge Juni vor ihrem gewalttätigen Mann auf die kleine Insel, auf der ihre Mutter aufgewachsen ist. Dort tanzte ihre Großmutter Thekla im Regen, wenn es ihr gut ging – hier findet sich der Bezug zum Titel. Die Beziehung zwischen Junis Mutter und Junis Großmutter war nie gut; sie war überschattet von einem Geheimnis, das auch die Beziehung zwischen Juni und ihrer Mutter belastete. In der von früher vertrauten Umgebung beginnt Juni, sich Fragen zu stellen und zu recherchieren. Ihr Weg führt sie auch nach Deutschland.
Dabei gewinnt die Geschichte im Laufe der Zeit zunehmend an Fahrt und an Dichte. Einen großen Raum nehmen die Erlebnisse von Großmutter Thekla in Deutschland ein, die für den Leser an manchen Stellen nur schwer zu ertragen sind. Dennoch ist das Buch nicht düster. Auch Liebe, Menschlichkeit, Zuversicht und Hoffnung sind enthalten. Eindrucksvoll wird geschildert, wie sich Schicksalsschläge auf nachfolgende Generationen auswirken.
Eine lehrreiche, interessante und lesenswerte Lektüre!