Ich bin meiner Leidenschaft für Alliterationen zum Opfer gefallen: Ronja von Rönne, was für ein wunderbarer Name. Und dann klebte auch noch das Spiegel Bestseller-Label auf diesem schönen blauen Buch. Also habe ich es aus der Stadtbibliothek mitgenommen. Aber ich frage mich inzwischen häufiger, wie ein Buch den Status Bestseller erhält.
Das Thema ist wichtig, es geht um Depressionen, um Lebensmüdigkeit. Hella, eine abgehalfterte, eher unsympathische ältere Sängerin, und Juli, ein Teenie, – geraten in eine Zweckgemeinschaft. Eigentlich wollten beide sich umbringen. Hella, die Ältere, ist auf dem Weg in die Schweiz zu Dignitas, die 15-jährige Juli stürzt sich von einer Autobahnbrücke und landet direkt vor Hellas VW Passat.
Es beginnt ein Roadtrip; diverse Versuche, alleine den Weg fortzusetzen, scheitern; die beiden kommen von einer verrückten (und teils unrealistischen) Situation in die nächste. Das ist stellenweise ganz unterhaltsam, durchsetzt von Küchenpsychologie, aber von Rönne schreibt so bemüht und aufgesetzt lustig, dass ich es zunehmend schwer erträglich fand.
Warum habe ich das Buch zu Ende gelesen? Ich war gespannt auf das Ende, und das Ende finde ich auch gut. Aber insgesamt bin ich der Meinung, aus diesem Thema hätte man viel mehr machen können. Wenn jemand eine positive Meinung zu diesem Buch hat: bitte melden!