Wehmütiger Abschied von guten alten Bekannten, wenn nicht Freunden – so fühlt es sich an, nachdem ich den dritten und letzten Band von Carmen Korns Trilogie beendet habe. Im dritten Band sind mir die drei bzw. vier Freundinnen mitsamt ihren untereinander befreundeten Familien doch sehr ans Herz gewachsen. Das Buch beginnt im Jahre 1970, die Freundinnen gehen auf die Siebzig zu und kämpfen mit den Tücken des Alters. Gleichzeitig wächst die neue Generation heran und liebt und leidet sich durchs Leben. Die Geschichte endet am letzten Tag des Jahrhunderts, da lebt nur noch eine der Frauen … Dazwischen gibt es fröhliche Partys, freudige Ereignisse, tiefe Freundschaften, Krankheiten, Krisen und neue Konstellationen.
Sehr geschickt flicht Carmen Korn in den ersten Kapiteln Begebenheiten aus den Büchern davor ein, so dass man ganz schnell wieder „drin“ ist. Gleichzeitig gibt sie immer wieder Ausblicke auf die Themen, die einen in diesem Band erwarten.
Man merkt, dass die Autorin Journalistin ist, sie schreibt in einem teils sehr verknappten Stil. Mit trockenem und liebevollem Humor charakterisiert sie ihre Protagonisten. Als Florentine ihre Mutter bittet, bei Eis und Schnee die Lackpumps mit den Fellstiefeln zu tauschen, sagt die 91-jährige Ida: „Die Stiefel machen aber keinen schlanken Fuß.“
Manchmal werden die drei Bände Jahrhundert Trilogie genannt. Wenn man gerade „Das achte Leben“ gelesen hat, berührt einen das etwas merkwürdig. Dies ist nette Unterhaltung mit geschichtlichem und gesellschaftspolitischem Beiwerk. Auch Carmen Korn verknüpft sehr geschickt persönliche Schicksale mit dem Zeitgeschehen. Und was ich sehr schätze: Man spaziert in Gedanken immer mit durch die Hamburger Straßen, um die Alster herum und an der Elbe entlang. Fazit: Alle drei Bände lesen sich wunderbar, es ist Wohlfühl-Literatur.