Darf man Schönheit genießen angesichts der Krisen und Kriege, angesichts der Millionen Menschen, die nicht so privilegiert leben? Man darf, man muss sogar, sagt die Autorin.
Halb autobiographisch, halb essayistisch stellt sie Betrachtungen über Schönheit an, zitiert Philosophen und Künstler, flicht wunderbare Gedichtzeilen ein. Und belegt damit ihre These der lebenswichtigen Schönheit, umkreist sie aus verschiedenen Blickwinkeln, beleuchtet immer wieder andere Facetten.
Ihre Gedanken zur Schönheit sind gar nicht unbedingt neu für mich, aber ich fühle mich abgeholt und bestätigt. Und manchmal zu Tränen gerührt. Von Arnim schreibt (natürlich) wunderschön, manchmal geradezu poetisch, aber auch wunderbar im Leben verwurzelt:
Ich brauche Schönheit. Den Trost der Schönheit. Denn wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an Möglichkeiten. An Wege, Räume, Purzelbäume.
Lebendigkeit und Schönheit gehören für sie zusammen, sagt sie in einem Podcast des Deutschlandfunks. Auch Humor ist für sie eine Form von Schönheit. Bei beidem gehe ich mit. Sie lebt mit Sätzen aus Büchern, die ihr gefallen und die sie begleiten. Und so geht es mir auch: Ich mache kleine Haftnotizen in meine Bücher, damit ich meine Lieblingsstellen wiederfinden kann. Dieses Buch wimmelt davon … Es ist meine neue Bibel, meine Hausapotheke, mein Schatzkästchen. Doris Dörrie sagt es wunderbar treffend: Wir brauchen mehr Trost. Mehr Schönheit. Beides bekommt man in diesem Buch.
Das schöne Foto hat meine Freundin Dorothea gemacht – auch ihr gefällt das Buch außerordentlich gut.